Finally an article that says it outright, a German one found by my husband no less, writes hipi creator Su-Lin Chee
After years of scratching his head over why I would want to design a sleek hip bag, I think my husband finally gets it, after reading this piece in German journalistic website Jetzt titled “Frauen brauchen endlich vernünftige Rock- und Hosentaschen!” written by Lara Thiede (reproduced in full with credit and link at bottom).
Basically, the article says, “Women finally need sensible skirt and trouser pockets!… Why should practical storage be reserved for men?” as the title translates to.
Indeed, as I’ve intimated in Reclaim the Hip Bag, even though both women and men in Europe found hip bags useful up to the Renaissance period, personal stowage somehow evolved into pockets sewn into trousers for men, but rather, handbags for women.
Like Thiede, I feel that handbags are at best, beautiful but impractical and at worst, imposed by the male-dominated, profiteering clothing industry which dictates that women must show their figures!
I know that we are supposed to celebrate our curves but the truth is, I don’t want to look sexual all the time. Sometimes I feel, “if you’ve got it, flaunt it”. Most of the time though, and this probably has something to do with the times of the month, let’s be real, I just want to be comfortable.
Not only must we show our figures, as Thiede contends the fashion industry dictates, we also need a handbag to tie our hands up and weigh us down, or even better, a clutch which makes a woman cross her arms over her body, which looks SO demure!
The worst part is, women ourselves seem indoctrinated into adulating these ball-and-chains of soft dead animal skin and shiny metal bits proclaiming designers who are often–you guessed it–male!
For Thiede, her favourite skirt has pockets which fit her mobile phone, keys, chewing gum, lip balm and wallet. Thankfully, the hipi has distinct pockets for your phone, keys and glasses.
The back pocket may fit all sorts of things, including a checkbook or passport. Since I am no more in the US, I don’t use it to carry a checkbook and since I’m not traveling, not a passport either. Most of the time, I carry tissues, lip balm, a pen as well as a flat coin pouch.
Most Germans carry a wallet because they still use a lot of cash. Strange, since the tax authorities seem intent on getting into everyone’s business but I guess it’s a historic reason I am yet privy to.
Assuming we can use a digital wallet that isn’t completely monitored by governments, however, we wouldn’t need so much cash around. Personally, I keep about 20€ of notes in my phone wallet, and haul around spare coins in the flat coin pouch in the back pocket.
So yes, women are human, we need stuff and we reserve the right to carry it on our body, even if it doesn’t result in the uninterrupted curves male fashion designers expect us to have!
Here is the article auf Deutsch:
Frauen brauchen endlich vernünftige Rock- und Hosentaschen!
Warum sollte praktischer Stauraum Männern vorbehalten sein? Von Lara Thiede
Ich habe einen Rock, der ist mein Liebling. Dabei ist er nicht der schönste Rock im ganzen Schrank, da gibt es noch ganz andere Perlen. Aber all diesen Perlen fehlt, was dieser Rock hat: Taschen. Tiefe, weite Seitentaschen. Taschen, in die sowohl mein Handy als auch meine Schlüssel locker hineinpassen, in denen ich – sogar wenn ich noch Kaugummi und Lippenbalsam dazu stecke – den Geldbeutel unterbekomme, wenn ich mich schlau anstelle. Wenn jemand sagt: „Schöner Rock“, rufe ich: „Und er hat sogar Taschen!“
Der Rock stammt aus einem Second-Hand-Shop, sieht aus, als hätte ihn eine sehr weise Frau einmal selbst genäht und ist mit seinem Vorzug komplett aus der heutigen Zeit gefallen. Also aus einer Zeit, in der die Modeinstrustrie Frauen dazu verdammen will, ihre Besitztümer in Handtaschen unterzubringen.
Hässliche Ausbeulungen an den Seiten sind der modernen Frau offenbar nicht gestattet
So gibt es in den Läden seit Jahren hauptsächlich taschenlose Röcke und Kleider zu kaufen. An Frauen-Hosen immerhin gefallen Taschen, sie gelten als schön. Bei Skinny Jeans zeigen Nähte also oft an, dass sich an dieser Stelle eine Hosentasche befände. Wer aber freudig versucht, mit den Finger hineinzufahren, stellt dabei viel zu oft fest, dass die vermeintlichen Taschen Fake und rein dekorativ gemeint sind.
Und selbst, wenn sich dort tatsächlich eine Tasche öffnen lässt, klappt das oft nur einen Spalt breit. Da ist Platz für ein Taschentuch, eine Visitenkarte, vielleicht mit etwas Krafteinwirkung für das halbe Handy. Hauteng soll die Hose schließlich sein und möglichst schlank die Silhouette des Menschen darin. Hässliche Ausbeulungen an den Seiten sind der modernen Frau offenbar nicht gestattet, sie werden von der Modeinstrustrie schon von vornherein unterbunden.
Die Enttäuschung über diese Bevormundung, die mangelnde Entscheidungsfreiheit und, vielleicht banaler, zu wenig Stauraum ist groß. Vor ein paar Jahren zeigte sich das auch an einem Hashtag in den sozialen Netzwerken: #WeWantPockets. „Wir wollen Hosentaschen“ forderten damals damals Hunderte, wenn nicht gar Tausende Frauen.
Außerdem gab es sogar Kollektionen wie die von „Pocketship“, die nur dafür entworfen werden, um Frauen endlich ein Leben mit tiefen Seitentaschen zu ermöglichen.
Es gibt auch dann einen Gender Gap, wenn es um Jeans-Taschen geht
Neben der Enttäuschung über den eigenen Mangel, gibt es nämlich noch einen ganz anderen Grund für die verzweifelte Suche der Frauen nach Kleidung mit Seitentaschen: die Empörung darüber, dass sich die Taschenlosigkeit wohl auf nur ein Geschlecht beschränken soll.
Haben nicht Männer seit Jahren und Jahrzehnten das Vergnügen, Anzughosen, lange wie kurze Jeans, sogar Leder- und Badehosen mit Taschen tragen zu dürfen? Beobachten wir nicht schon länger, wie unsere Freunde, Brüder, Väter alles, was sie brauchen, bequem am Körper tragen können? Sexismus zeigt sich eben oft im Kleinen – auch an fehlenden oder zu kleinen Hosentaschen.
Natürlich werden jetzt einige erwidern wollen, dass das aber doch übertrieben sei. Dass es natürlich auch Taschen für Frauen gäbe – wenn sie nur nicht Skinny Jeans, sondern ähnlich lockere Hosen trügen wie Männer üblicherweise. Diesen Menschen zeige man eine datenjournalistische Erhebung der Seite The Pudding. Darin wurden Blue Jeans der jeweils gleichen Marken auf Unterschiede zwischen Männer- und Frauenhosentaschen hinsichtlich ihrer Größe untersucht. Das Ergebnis: Es gibt auch dann einen Gender Gap, wenn es um Jeans-Taschen geht.
Die Taschen der Frauen sind im Schnitt nur halb so tief wie die von Männern. Außerdem sind sie weniger breit, die hinteren Taschen lassen sich oft kaum öffnen – so sehr zielt der Schnitt für die Frau darauf ab, an ihrem Hintern anzuliegen und ihre „Weiblichkeit“ auszustellen. Haben Männer bei allen untersuchten Hosen nie Probleme ein Smartphone in der Hosentasche unterzubringen, ist das bei Frauen selten und wenn überhaupt nur knapp möglich – zum Beispiel in unpraktischer und vor allem ungemütlicher Querlage des Handys.
Als Frauen schleppen wir also fast immer eine „externe“ Tasche mit uns herum
Die Vorgaben der Modeinstrustrie lassen uns, insofern wir das Schneidern nicht selbst übernehmen können oder wollen, also kaum eine andere Wahl: Als Frauen schleppen wir fast immer eine „externe“ Tasche mit uns herum. Ob Handtasche, Clutch oder Rucksack – wer eigentlich nur zwei, drei Kleinigkeiten dabei haben möchte, muss sich zwangsläufig damit beladen.
Das dürfte dann letztlich auch der Grund dafür sein, dass uns bereits integrierte Taschen von vornherein vorenthalten werden: Die Modemacher verdienen schließlich auch mit der Produktion mehr oder weniger hübscher „Damen-Täschchen“ ihr Geld. Alleine im Jahr 2017 wurden in Deutschland Handtaschen im Wert von 1,3 Milliarden Euro gekauft. In den USA machte die Handtaschen-Industrie im selben Zeitraum sogar über 8 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Seit einigen Jahren wittert die Industrie aber wohl auch die Möglichkeit, noch mehr Geld zu verdienen. Sie versucht, Handtaschen auch unter Männern alltagstauglich zu machen – im Zuge der Gleichstellung der Geschlechter quasi. So richtig durchgesetzt haben sich die Handtaschen-tragenden Männer im Stadtbild aber noch nicht. Immerhin haben sie ihre Habseligkeiten bereits in den Hosentaschen verstaut. Würden wir natürlich auch gerne machen – aber so weit geht der Gedanke der Gleichberechtigung dann wohl doch nicht, oder?
Hinweis: Dieser Text wurde erstmals am 17. August 2018 veröffentlicht und am 18.01.2021 noch einmal aktualisiert.